Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, daß meine Kunst darunter leidet. Ich könnte jetzt nicht zeichnen, nicht einen Strich, und bin nie ein größerer Maler gewesen als in diesen Augenblicken. Wenn das liebe Tal um mich dampft, und die hohe Sonne an der Oberfläche der undurchdringlichen Finsternis meines Waldes ruht, und nur einzelne Strahlen sich in das innere Heiligtum stehlen, ich dann im hohen Grase am fallenden Bache liege, und näher an der Erde tausend mannigfaltige Gräschen mir merkwürdig werden; wenn ich das Wimmeln der kleinen Welt zwischen Halmen, die unzähligen, unergründlichen Gestalten der Würmchen, der Mückchen näher an meinem Herzen fühle, und fühle die Gegenwart des Allmächtigen, der uns nach seinem Bilde schuf, das Wehen des Alliebenden, der uns in ewiger Wonne schwebend trägt und erhält; mein Freund! Wenn’s dann um meine Augen dämmert, und die Welt um mich her und der Himmel ganz in meiner Seele ruhn wie die Gestalt einer
Meine erste Mail
von Christa Schöler | Mrz 12, 2020 | Fahrrad-Tour mit Christa und Otto | 1 Kommentar
Liebe Christa, beim Lesen wurde ich neugierig auf Deine Kunst!!!! Malst Du etwa???? Wer hat uns die Lust dazu vererbt. Ich bin seit über einem Jahr in einem Malkurs und meinem Naturell entsprechend nie zufrieden mit den Ergebnissen. Am vergangenen Dienstag das erste Mal nach der Zwangspause wurden die „Erzeugnisse“ begutachtet und siehe da, mit Abstand fand ich das eine oder andere doch nicht so schlecht. Das machte mir Mut, weiter zu malen!
Die Erlebnisse aufschreiben und dazu malen, das ist es!
Alles Gute für Dich! Helga